Das ADAC GT Masters ist der Wahnsinn

Für den Blumberger Mike David Ortmann war es am vergangenen Wochenende der Start in seine zweite ADAC-GT-Masters-Saison. Die „Liga der Supersportwagen“ startete ihren Auftakt traditionell auch in diesem Jahr in der Motorsport Arena Oschersleben und mehr als 25.000 Zuschauer wollten sich das Spektakel in der Magdeburger Börde nicht entgehen lassen. „In die zweite Saison startet man mit deutlich mehr Druck, schließlich konnte ich bereits in der vergangenen Saison erste Erfahrungen sammeln“, erklärte der 18-Jährige.

Dabei setzt der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy auf Konstanz. „BWT Mücke Motorsport und ich, das passt einfach. Ich fühle mich in dem Team wohl. Die Arbeit findet auf einem sehr hohen, professionellen Niveau statt und ich lerne jeden Tag Neues“, so Ortmann. BWT Mücke Motorsport ist in diesem Jahr gleich mit drei Audi R8 LMS am Start. Den orangefarbenen mit der Startnummer 24 teilt sich Mike David Ortmann mit keinem Geringeren als dem ehemaligen DTM- und Formel-1-Fahrer Markus Winkelhock. „Markus und ich verstehen uns prima. Seine Erfahrungen und Routine sind unglaublich. Davon werde ich in dieser Saison in jeder Hinsicht lernen können“, sagte der sympathische Racer. 

In dieser Saison scheint es so, als hätte sich die „Liga der Supersportwagen“ zu der stärksten Serie im deutschen Motorsport entwickelt. Das wurde dem Auszubildenden zum Mechatroniker bereits in den ersten freien Trainings bewusst: „In meinen kühnsten Träumen hätte ich es mir nicht vorstellen können, eines Tages gegen dieses Who is Who des Motorsports anzutreten. Die Leistungsdichte in diesem Jahr ist gewaltig. Das ADAC GT Masters hat noch einmal deutlich an Qualität zugelegt. Eine perfekte Runde im Zeittraining zu erwischen ist extrem wichtig geworden. Da darf man es sich nicht mehr erlauben, auch nur ein einziges Zehntel liegen zu lassen. Fünf Hundertstel schneller und du stehst plötzlich sechs bis sieben Startplätze weiter vorne“. Und genauso kam es dann auch. Im ersten Zeittraining am Samstag kamen insgesamt 18 der 35 Boliden innerhalb einer einzigen Sekunde über die schwarz-weiß-karierte Ziellinie. Mit 1,1 Sekunden Abstand zum Führenden musste sich das Team auf Platz 19 einreihen. Mike David Ortmann bewertete das Ergebnis dann so: „Wir konnten unsere Performance im Rennen deutlich besser umsetzen. Und obwohl das Überholen in Oschersleben sehr schwierig ist, haben Markus und ich unseren Audi auf Platz 14 abstellen können. Ein Ergebnis, mit dem wir natürlich nicht besonders glücklich sind, doch mehr war da für uns nicht drin“. Bei 20 Grad und leichter Bewölkung konnte das Team mit der Startnummer 24 im zweiten Zeittraining am Sonntagmorgen einige Zehntel Sekunden Abstand zu dem Führenden abknabbern. Doch auch ein Rückstand von sieben Zehntel brachte auf dem 3.667 Meter langen Rundkurs mit Platz 17 eine weitere Erkenntnis. Die Leistungsdichte hatte über Nacht weiter zu genommen. Insgesamt 26 Fahrzeuge absolvierten ihr Zeittraining innerhalb einer einzigen Sekunde. „Keine Frage. Dass es dieses Jahr schwer werden würde, war mir klar. Aber diese Leistungsdichte ist der absolute Wahnsinn. Ein tolles Aushängeschild für unseren Motorsport. Ich glaube, die Zuschauer sind alle auf ihre Kosten gekommen und hatten eine Menge Spaß“, sagte der Youngster. Den Start fuhr dann sein Teamkollege Markus Winkelhock, der sich in der Startphase inmitten eines Remplers befand und bis auf Platz 22 zurückgeworfen wurden. „Wir sind in dem Rennen dann bis auf Platz 14 vorgefahren. Dennoch haben wir noch eine Menge Arbeit vor uns. Wir müssen weiter unser Ding machen. Uns gut vorbereiten. An die Aufgaben gelassen herangehen. Und wenn wir dann unser Bestes geben, bin ich mir sicher, dass wir in Most wieder gut aufgestellt sind“, berichtete der Rookie. 

Teammanager Matthias Kieper erklärte: „Letztendlich haben wir uns von dem Wochenende ein bisschen mehr erwartet. Trotzdem sind wir zufrieden, dass wir die Rennen hier in Oschersleben ohne größere Schäden überstanden haben. Die Leistung der Fahrer war sehr gut, die Autos haben einwandfrei funktioniert und das gesamte Team hat einen großartigen Job gemacht. Woran es letztendlich gelegen hat, müssen wir erst einmal auswerten. Grundsätzlich war es ein guter Auftakt – schauen wir mal, wie es in Most weitergeht“.

Für Mike David Ortmann und sein BWT-Mücke-Motorsport-Team geht nun vom 27. bis zum 29. April ins tschechische Most. Der 4.148 Meter lange böhmische Rundkurs soll dem Berliner Team um Teamchef Peter Mücke die ersten Punkte der Saison bringen. Das ADAC GT Masters startet am Freitag um 11:00 Uhr in sein erstes freies Training des Wochenendes. Alle Rennen werden „live“ auf Sport 1 und im Internet auf der Seite von sport1.de übertragen.