09. August 2016 | Zurück zur Artikelübersicht » |
Nürburg – Am vergangenen Wochenende (05.08. bis 07.08.2016) zeigte sich die Eifel einmal nicht mit ihrem traditionellen Gesicht. Eher untypisch präsentierte sich der Nürburgring mit blauem Himmel und ganz viel Sonne bei sommerlichen 23 Grad – Bedingungen, die für spannende Rennen sorgten. Die ADAC Formel 4, die an diesem Wochenende im Rahmen der ADAC GT Masters an den Start ging, hatte zum sechsten der insgesamt acht Rennwochenende auf die Grand-Prix-Strecke geladen. 35 Teilnehmer aus 12 Nationen nahmen die Einladung der Highspeedschule des ADAC an.
„Es geht an der Spitze der ADAC Formel 4 so eng zu – der kleinste Fehler wird sofort bestraft“, so der Blumberger Mike David Ortmann. Und der Förderkandidat der ADAC Stiftung Sport und der Deutschen Post Speed Academy weiß, wovon er spricht: Fährt der junge Brandenburger doch um die Meisterschaft in der Saison 2016 ganz vorne mit. Um diese Leistungsdichte einmal zu demonstrieren: Die ersten zehn Fahrer lagen im ersten freien Training am Freitagvormittag ganze drei Zehntel einer Sekunde auseinander. Umso erfreulicher war es für Ortmann, dass er in allen drei Trainings mit Platz vier, zwei und sieben ganz vorne mitmischte und auch im Zeittraining am Samstagvormittag mit Platz eins in seiner Gruppe seine Ambitionen für 2016 unterstrich. In der ADAC Formel 4 findet das Zeittraining in zwei Gruppen statt. Die schnellere der beiden Gruppen startet dann von Platz eins, der Pole-Position. Mit nur wenigen Ausnahmen ist die zweite Gruppe meist die schnellere, denn die erste Gruppe legt von Runde zu Runde Gummi auf den Asphalt, und auf diesem Gummi fährt es sich bekanntlich schneller. Auch dieses Rennwochenende machte da keine Ausnahme, und so ging es für den 16-Jährigen als Gesamtzweiter in die Rennen. „Bis zu diesem Zeitpunkt lief bei uns alles nach Plan“, sagte Ortmann nach dem Zeittraining. Doch die Leistungsdichte sollte sich in den kommenden Rennen noch einmal verdeutlichen. Konnte Ortmann im ersten Rennen am Samstag noch als dritter auf das Treppchen steigen, sollten die anderen beiden Rennen deutlich schwieriger für ihn werden: „Egal zu welchem Manöver ich ansetzte, es wollte einfach nicht so klappen, wie ich es mir vorgestellt hatte“, analysierte der sympathische Ortmann sein zweites Rennen. Auch wenn es für Ortmann sehr komfortabel aus der ersten Startreihe losging, schob sich durch ein Manöver mit einem Kontrahenten sein Frontflügel unter sein Auto. Ortmann kam zwar in die Box und ließ den Frontflügel wechseln, doch recht früh im Rennen kam dann das Aus für ihn. „Ich habe mich sehr geärgert, hier so wichtige Punkte in der Meisterschaft verloren zu haben“, äußert sich der Youngster verstimmt.. Es mussten also im dritten und letzten Rennen des Wochenendes am Sonntagnachmittag wichtige Punkte gesammelt werden. Das Reglement der ADAC Formel 4 besagt, dass im dritten Rennen die ersten zehn Platzierten des ersten Rennens in umgekehrter Reihenfolge starten müssen. Es soll damit die Chancengleichheit unter den Fahrern sichergestellt werden. Ortmann musste es also von Platz acht angehen und konnte sich nach mehreren Zweikämpfen sicher auf Platz sechs im dritten Rennen durchsetzen.
„Es wird schwierig. Ab jetzt sind es noch zwei Rennwochenenden mit insgesamt sechs Rennen in dieser Saison. Maximal 150 Punkte sind drin. Ich darf jetzt keinen mehr verlieren“, zeigte sich Ortmann sichtlich kämpferisch am Sonntagnachmittag. Sein Fokus liegt nun auf dem holländischen Kurs von Zandvoort. Das nächste Rennen der ADAC Formel 4 findet dort vom 19.08. bis zum 21.08.2016 statt und wird im Rahmen der ADAC GT Masters live bei Sport1, sport1.de und Sport1+ übertragen.